Bei „PEMI HESO HANO“ handelt es sich nicht etwa um ein Zitat aus den satanischen Versen des Autors Salman Rushdie, sondern um die ganz persönliche Zauberformel für eine gelungene Zusammenarbeit. Lediglich die ersten beiden Buchstaben der Vornamen aneinandergereiht, ergeben den Titel für die konstruktive Gemeinschaftsproduktion. Über die Grenzen der Leinwand hinaus. Zur sechsköpfigen Künstlergruppe gehören: Petra Kohns-Merges, Mirèse Kirsch, Hedi Schon, Sonja Lefèvre-Burgdorf, Hans Gaubatz und Norbert Walisch.
Am Anfang war der Abschluss
Nach dem Erfolg der vorgezogenen Abschlussausstellung „Sie wissen ja, was wir meinen“ stand eine noch konzeptlose Idee im Raum. „Als wir im September unser Projektstudium abschlossen, kam uns der Gedanke einer Wiederholungstat“, erinnert sich Sonja Lefèvre-Burgdorf, „wir wollten aber nicht einfach nur unsere unterschiedlichen Werke ausstellen, wir wollten mal etwas Verrücktes gemeinsam auf die Beine stellen.“ Der Entschluss zu einer anderen Technik und Herangehensweise war geboren. Action-Painting sollte es sein. Aktionsmalerei, die einem abstrakten Schema folgt und im erlösenden Chaos seine Erfüllung findet. „Petra und ich waren anfangs nicht gerade begeistert von diesem Gedanken und entgegneten unisono ‚Wir sind raus'“, sagt Hans Gaubatz. „Doch nach der detaillierten Ausarbeitung des Konzepts, waren auch wir beide begeistert“, ergänzt Petra Kohns-Merges und lacht, „so nahm das Drama seinen Lauf.“
Die Entstehung ist das Ziel
Overalls, Mundschutz und Schutzbrillen stellen zwei Tage lang die angemessene Arbeitskleidung der Künstler dar. Die Utensilien sind so abstrakt wie profan. Gewerkelt wird mit Besen, Steinen, Malerrollen oder Sprühflaschen. Dazu literweise Acrylfarben. Die Künstler tauchen unter anderem ihre Schuhe in mit bunten Farben gefüllte Bottiche und tanzen zu Klängen von Metallica, Chopin oder The Beatles über die drei Leinwände. Eine Schaukel hängt von der Decke herab. Diese bleibt natürlich nicht ungenutzt. Bäuchlings liegt Lefèvre-Burgdorf darauf. Mit dem Pinsel bewaffnet, lässt sie sich von Norbert Walisch Schwung geben. Im Flug gelangt die Farbe auf die am Boden befestigten Leinwände. Formen entstehen nach dem Zufallsprinzip. Auch der Zufall generiert Kunstwerke. „Ich habe eine Idee!“, ruft Kohns-Merges. Kurzerhand bepinselt sie die Overalls von Hedi Schon und Mirèse Kirsch mit blauer und gelber Farbe. Mit vollem Körpereinsatz werden die beiden nun über die Leinwand gerollt. Auf dieser Reise ins Ungewisse wird kein fertiges Endprodukt angestrebt. Es bleibt eine Momentaufnahme der Evolution. „Der Weg ist das Ziel“, sind sich alle sechs Künstler einig, „und der birgt mächtig viel Spaß!“
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